COLD - FIRE  PRO



 

 

 

 

 

 

 

Dieser sehr umfangreich ausgestattete Verzerrer ist der zweite hier vorgestellte Eigenbau-Streich von Oliver Adelstein. ( Kontakt: adelstein@web.de oder  www.adelstein.de)

In dem großen Gehäuse verbergen sich zwei unterschiedlich klingende Zerreinheiten. Unabhängig voneinander können diese beiden über jeweils zwei Mini Switches verschiedene  Voreinstellungen in Bezug auf den Zerr- und Klangcharakter mitbekommen. Beide können entweder als Overdrive, als Distortion oder als cleaner Booster voreingestellt werden. Ein zweiter Mini Switch schaltet als Klangpreset entweder Normal, Treble oder Bass. Dazu kommen für jeden Verzerrer (oder Kanal) jeweils ein Drive, Volume und Tone in Form eines Potis.

Der rechte Fußtaster schaltet Bypass, der linke Channel 1 oder Channel 2. Im Bypass leuchtet nix. Ist das Pedal an, weist entweder links oder rechts eine LED auf den aktiven Kanal hin. In- und Output und einen Netzteilanschluss gibt es auf der Stirnseite des Pedals.

Der clean Boost Modus macht in beiden Kanälen das was er soll. Ohne zu große Veränderung des Ampsounds wird das Signal angehoben. Allerdings sollte dann der Driveregler weit heruntergedreht sein, sonst ist das Pedal nicht clean. Genug Output um die Vorstufenröhren des Amps zu übersteuern ist vorhanden. Im Channel zwei wird das Signal etwas mittiger eingefärbt. Weiter gibt es dazu nix zu sagen, funktioniert klasse. 

Der OD Sound ist ein Tubescreamer Ableger. Zum Vergleich habe ich die wohl edelste Variante dieser Spezies, das Fulltone Full Drive II daneben gelegt. Das Fulltone hat bei Bedarf durch die Booststufe mehr Zerrvermögen. Klanglich geht das Cold-Fire aber insbesondere im Channel 1 in die gleiche Richtung und es klingt in meinen Ohren nicht schlechter. Im Channel 2 werden etwas mehr die oberen Mitten betont und es klingt dadurch etwas weniger weich und herzlich. In den Switchpositionen Treble und Bass gibt es entweder eine fettere, bassigere oder eine höhenreichere, schärfere Klangvariante. Durch die beiden Kanäle lassen sich zwei völlig unterschiedliche Sounds einstellen und abrufen.

Der Dist. Modus ist für mich in beiden Kanälen eher ein Fuzz als ein Distortion. Klingt ziemlich vintage und in meinen Ohren besser als ein Distortion a la Boss DS-1. Mit Humbucker und viel Drive singt es richtig klasse und ist schön durchsetzungsfähig. Mit weniger Gain geht es rau zu. Wie bei einem alten Fuzz eben. Durch die beiden unterschiedlichen Kanäle und die jeweils drei "Klangpresets" per Miniswitch ist auch hier eine Klangvielfalt einstellbar, die ich kaum beschreiben kann. Von fettem Dröhn bis Schrill ist alles drin. 

Wenn ich alle meine Profipedale und das Cold-Fire in einen Topf werfen würde und eine Rangfolge erstellen müsste, wäre das Cold-Fire irgendwo im oberen Drittel zu finden. Kritikpunkte sind nicht viele da. Eigentlich nur leichte Schaltgeräusche und dass die Driveregler nur auf der ersten Hälfte des Regelweges Wirkung zeigen. Optisch macht das Pedal gut was her und die Verarbeitung ist auch ok. Das Konzept mit den zwei Channels und den Miniswitches ist ziemlich klasse, finde ich. 

Fazit: Klasse Teil

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