BUDDA ZENMAN |
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Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden. Aus San Rafael in Kalifornien kommen nicht nur die schönen Budda Verstärker, sondern auch sehr edle Budda Pedale. Das Budda Phatman Pedal hatte ich bereits zum Test von Stephan Rühl vor einiger Zeit zugeschickt bekommen. Jetzt hat er mir noch das Zenman Pedal der Firma geschickt, danke dafür! Einige Passagen des Phatman Testberichts kann ich hier einfach zitieren, das hab ich der Einfachheit halber auch gemacht. So gibt es auch hier ein nicht gerade kleines, Lila lackiertes Alublech-Gehäuse. Zwei durch einen Bügel geschützte 12AX7 Röhren arbeiten für den Wohlklang. Diese Röhren sind für Experimente mit anderen Röhrentypen, wie z.B. weniger leistungsstarke 12AT7 leicht auszubauen. Es muss dazu lediglich der Bügel abgeschraubt werden. Außerdem werden die beiden Glaskolben durch den "offenen" Einbau nicht zu heiß für die Innereien des Pedals. Allerdings hab ich nachdem das Pedal für den Test eine Weile an war mal mit den Fingern einen "Hitzefühltest" gemacht und festgestellt, dass da nichts sonderlich heiß wird. Die Röhren glühen auch nicht sehr stark, sie bekommen eben hier in dieser mit 12 Volt gefütterten Schaltung nicht so viel Strom. Neben den Reglern für den Output und den Verzerrungsgrad gibt es noch Potis für Treble und Bass. In- und Output-Buchsen sind an der Stirn vorhanden. Dort ist auch der Netzteilanschluss. Das Pedal braucht ein 12Volt Netzteil, das zum Lieferumfang gehört. Batteriebetrieb ist nicht möglich. Etwas ungewöhnlich finde ich, dass der Input links und der Output rechts ist. Meist ist das umgekehrt. Das Zenman Pedal kommt aus der gehobenen Preisklasse und das sieht man auch, das Pedal macht einen sehr edlen Eindruck. Die Verarbeitung ist, wie man es in der Preisklasse auch erwarten kann, absolut perfekt. Der Bypass des Pedals ist in Bezug auf Nebengeräusche ebenso perfekt. Ohne Strom geht das Gitarrensignal durch, es ist ein True Bypass. Die Röhren beginnen zu glühen, sobald das Netzteil Strom liefert. Das Ein- und Ausschalten geht geräuschlos vonstatten. Jetzt heißt es nur noch einstöpseln. Leider hab ich das Budda Phatman Pedal nicht zum direkten Vergleich da. Stephan schrieb mir, das das Zen Tone ungefähr da anfängt, wo der Phatman aufhört. Als Referenzpedale in Sachen Dynamik müssen bei mir immer der Okko Diablo und das Baldringer Dual Drive herhalten. In diesem Vergleichen hält sich der Zenman, wenn auch auf Platz drei ganz gut, die Dynamik ist klasse. Das Pedal reagiert auf jede Nuance des Anschlags, alles wird umgesetzt. Das Steuern des Zerrgrades mit dem Volume Poti der Gitarre funktioniert gut. Allerdings braucht man dazu natürlich auch eine entsprechend gute Gitarre, wenn nichts vernünftiges reinkommt, kann der Zenman auch nichts besonderes draus machen. Ich hatte den Phatman in Sachen Dynamik besser in Erinnerung, aber das liegt auch am viel höheren Zerrvermögen des Zen Tone Pedals. Je mehr Zerrgrad möglich ist, desto weniger Dynamik ist da, das ist nun mal so. Der Zerrgrad lässt sich gut einstellen. Bei zugedrehtem Gain und Volume ganz auf kommt erst mal so gut wie nichts heraus, dann ist Stille. Dreht man Gain ganz leicht auf, gibt es ungefähr an der 8 Uhr entsprechenden Stellung des Regler einen sehr transparenten cleanen Boost, einen Tick lauter als das Bypass-Signal. Hier hab ich die Klangregelung das erste Mal ausprobiert. Treble setzt sehr weit oben an, beeinflusst die Brillanz eher so wie ein Presence Poti z.B. bei Marshall Amps. Bass macht das, was man erwartet. Da kommt bei Bedarf ganz schön Bums unten rein. Dreht man Gain weiter auf kommen dann schnell Zerrungen ins Spiel. Das Pedal zerrt schön glasig und transparent an und der Zerrgrad ist fein einstellbar. Bei 9 Uhr zerrt es mit der Tele aber schon ziemlich satt. Wie geschrieben sehr transparent, aber leichte Kompression ist im Spiel. Man muss nicht um den Ton kämpfen. Das Pedal unterstützt den Spieler ohne aber als Schönfärber zu gelten. Das rotzt und rockt eher. So ab 12 Uhr ist dann so ziemlich Solosound angesagt, das zerrt heftig und trägt durch die Skalen. Auch mit meiner ziemlich klingeldünnen Strat geht es dann singend ab. Für mich klingt das eher nach Amp als nach Pedal. Aber es ist die Vintage Schiene, die bedient wird. Der Bass ist z.B. eher weich. So richtig hart schiebende Metal Riffs auf den tiefen Saiten klingen mehr nach siebziger Jahre als nach Boogie Rectifire z.B. So bis ca. 15 Uhr Gainreglerstellung konnte ich mit der Strat richtig gut mit dem Volumepoti der Gitarre ohne große Lautstärkesprünge vom mäßig verzerrten Sound zum satten singenden Solo-Ton blenden. Danach hab ich meine ES 135 mit Humbucker eingestöpselt und war darüber überrascht, dass es nicht zu fett wird. Damit kam die bestimmte Mittennase, die das Pedal prägt erst richtig zur Geltung. Die gibt dem Sound ganz schön Biss. Das Pedal kann mit allen Gitarren. Diese bestimmte Mittenprägung konnte ich mit keinem anderen Pedal einstellen. Ich hab dann mal meinem Okko Diablo mein Ibanez PQ 9 vorgeschaltet, das ist ein parametrischer Equalizer, mit dem man ganz gezielt Mittenbereiche anheben oder absenken kann. Da brachte ein deutliches Anheben so bei ca. 1 kHz die beiden Pedale deutlich auf eine ähnliche Schiene. Die beiden Klangregler bewirken zwar einiges, aber der eigenständige Grundcharakter des Pedals kann nicht großartig umgekrempelt werden. Ein
klasse Pedal mit eigenständigem, sehr Amp-ähnlichen Sound. |