Blackwoodeffekts Blackhammer |
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Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden. Ein Pedal mit einem Holzgehäuse! Sowas hatte ich bisher noch nicht zum Test unter dem Fuß und zwischen Gitarre und Amp. Der schwarze Hammer wird in Handarbeit in Lindern in Deutschland hergestellt und zumindest in Sachen Optik ist aufgrund des ungewöhnlichen Materials jedes Pedal ein Unikat. Das Gehäuse des Testpedals besteht aus 0,6 mm starkem Sperrholz und auch die Bodenplatte ist aus diesem Material. Außerdem wurde das Pedal auch noch in einem Holzkasten als Verpackung geliefert. Die Holzoberfläche erscheint mir unbehandelt, vielleicht leicht geölt. Die Beschriftung ist heiß eingestanzt, so kann man das wohl beschreiben. Ein Fachausdruck dafür fällt mir gerade nicht ein. Blackwoodeffekts bietet an, dass man sich das Holz selbst aussuchen kann. Man kann sich also z.B. ein schön gemasertes Stück aussuchen und in Sachen Oberflächenbehandlung kann man sicher auch mit dem Hersteller reden. Die Kontaktdaten sind:
Blackwoodeffects, Fritz Simon, von Galen Str.7, 49699 Lindern
Mit einer
Größe von 14,8 x 20 x 4,5 cm ist das Pedal nicht gerade klein, die Regler und
Schalter haben viel Platz auf der Bedienoberfläche. Es handelt sich hier um
einen Verzerrer mit zwei Zerr-Modi. Auf die Art der Verzerrung und den Klang kann noch über einem Switch für die Betriebsspannung Einfluss genommen werden. Zur Wahl stehen 9 und 18 Volt. Außerdem gibt es einen dreistufigen Switch namens DS, über den man Dioden- oder Transistorverzerrung oder No-Clipping anwählen kann. Das lässt Vielseitigkeit erwarten. Die In-und Out Buchsen sind rechts
und links angebracht und die Netzteilbuchse sitzt oben in der Stirnseite. Es
kann jedes gute Standardnetzteil z.B. von Boss oder Ibanez verwendet werden. Die Reglerknöpfe erinnern mich an Kofferradios aus den Siebzigern. Sie lassen sich sehr gut bedienen, ragen aber recht hoch heraus. Ich hab schon mal einen Chickenhead-Knopf von meinem Roger Mayer Voodoo Vibe abgetreten, bin da also etwas vorbelastet. Ich würde da trotz der Potischäfte aus Metal und trotz der jeweils zwei(!) Madenschrauben zur Sicherung sofort flachere Knöpfe draufmachen. Was beim ersten Einschalten sofort auffällt ist, dass das
Pedal enormen Output liefert. Im No-Clipping Modus hat man einen fetten
Booster parat, der dem einen oder anderen Amp wahrscheinlich ins Nirwana
schicken kann. Den Volume Regler fasst man da sehr vorsichtig an, das geht
ab wie Hulle! Es ist aber nicht so, dass im No-Clipping Mode nichts zerrt, ganz und gar nicht. Ab ca. 9 Uhr des Gain Reglers geht es je nach Pickup-Output los bis zu einem direkten ACDC-Crunch bei Gain ganz auf. Dieser Mode hat den direktesten, am wenigsten bzw. kaum komprimierenden Zerrsound parat. Für mich klingt das mit etwas mehr aufgedrehtem Gain ziemlich nach Plexi. Spielt man Mist rein, wird man bestraft, spielt man gut, gehen die Mundwinkel heftig nach oben. Die beiden anderen Zerrmodi haben grundsätzlich weniger Output, was aber nichts negatives ist. Auch da kommt bei weitem mehr als genug Pfund raus. Ich weiß gar nicht, welche Einstellung jetzt die Dioden-, und welche die Transistoreinstellung ist, aber das ist letztendlich ja auch egal. Der Zerrsound ist in beiden klasse. Es gibt nicht wirklich Ami-Boogie-Schönklang, es geht auch hier in die rockige britische Ecke, wenn auch etwas weniger direkt und etwas mehr unterstützend. Hier eben mit mehr Kompression und Zerrgrad. Die Stellung "Schalter in Richtung DS" bietet am meisten Kompression und Zerrgrad. Der erreichbare Zerrgrad ist ziemlich hoch, so dass es mit stärkerem Humbucker schon verwaschen klingen kann. Das macht ja aber nix, dann dreht man eben am Pedal etwas zurück :-) Die entgegengesetzte Stellung liegt für mich in Sachen Klang und Zerrgrad eigentlich genau in der Mitte zwischen den anderen beiden. Ich glaube, das wäre die von mir bevorzugte Einstellung. Best of both worlds (bzw. Modi in diesem Fall). Das gilt alles in Verbindung mit einem
cleanen Amp! Dafür ist das Pedal auch gemacht, denke ich. Die beiden Gain-Regler sind noch zu
beschreiben. Dreht man beide ganz auf, dann passiert nichts beim Einschalten
des Hammer Modus. Da wird also nichts verdoppelt oder so. Es gilt, sich zwei
Zerrgrade einzustellen. Dabei muss nicht zwangsläufig der "nur" dazu
schaltbare Hammer Modus der heftigere sein, es geht auch anders herum. Je
nach dem, welcher Gain Regler weiter aufgedreht ist. Ein schönes Gimmick ist noch, dass in der Kipperstellung "oben", also in meiner favorisierten Einstellung die gelbe LED rechts oben analog zur Zerrintensität leuchtet. Ich hätte das Pedal gerne auch mal aufgeschraubt, aber die Schrauben in der Bodenplatte waren mit Gummipads überklebt. Aufmachen ist also wohl nicht gewünscht. Zur Verarbeitung der Innereien kann ich also nichts sagen. Die Verarbeitung außen herum ist klasse. Gute Tischlerarbeit sozusagen :-) Mein subjektives Fazit: Dieses Pedal ist etwas besonderes! 01.05.2014 |