BARBER  BURN  UNIT



 

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Das Barber Burn Unit ist ein zweikanaliges Overdrivepedal. Jeder der Kanäle hat einen eigenen Volumen und Zerrgradregler, hier mit Burn bezeichnet. Dazu gibt es zwei Klangregler mit den Bezeichnungen Dynamics und Tone, die beide auf beide Kanäle wirken. Außerdem findet man im Inneren des Pedals ein kleines Trimmpoti, mit der selbsterklärenden Bezeichnung Bass. Dieses würde ich mehr als Voranpassungsmöglichkeit an Single Coil oder Humbuckergitarren werten. Im Inneren sieht es sehr aufgeräumt aus, die Verarbeitung ist tadellos. Eine Klammer für die Batterie findet man dort. Natürlich ist aber auch ein Netzteilanschluss vorhanden. Und zwar in der rechten Gehäuseseite. Der linke Fußschalter schaltet das Pedal an und aus, der rechte ist für die Anwahl der zwei Kanäle zuständig. Das Pedal hat einen True Bypass. Der Achtbeinige Chip in der Mitte der Platine sitzt in einem Sockel, er kann also für Soundexperimente leicht ausgetauscht werden. Welcher Chip eingebaut ist, ist mangels Beschriftung nicht zu erkennen.

Die beiden Kanäle sind nicht sich im Zerrgrad unterscheidende Crunch- und Lead Kanäle. Sie sind beide von vernachlässigbaren Nuancen abgesehen identisch. Man kann also mit den beiden Kanälen zwei unterschiedliche Zerrgrade und/oder Lautstärken eines Sound abrufen.

Der auf beide Kanäle wirkende Dynamics Regler klart den Klang im Uhrzeigersinn auf. Er fügt zwar auch Höhen hinzu, arbeitet aber nicht wie ein Tonregler. Es klingt eher so, als würde, ähnlich einem Mix-Regler, ein cleanes Signal zugemischt und dadurch dem Klang mehr Transparenz und Klarheit zugefügt. Bässe kommen aber mit der Rechtsdrehung auch leicht dazu. Der Sound wird breiter. Dreht man auf Linksanschlag ist der Sound verwaschener, indirekter und auch etwas leiser. Er wirkt dann viel kleiner.

Der Tonregler arbeitet wie man es kennt und beeinflusst in erster Linie die Schärfe, bzw. den Höhengehalt des Klangs. Der Bassbereich lässt sich sehr gut mit dem internen Trimmer anpassen. Da sind schöne Reserven da um den Klang so richtig rund und fett zu machen. Je nach Amp können dabei mit einer Humbuckergitarre a la Gibson ES vielleicht schon ein bisschen Verstopfungserscheinungen auftreten, aber erlaubt ist, was gefällt.

Die Stärken des Pedals liegen eher in fetten, singenden Sololinien, wobei der erreichbare Zerrgrad des Pedals gar nicht mal so hoch ist. Der Klangcharakter lässt den Ton aber immer singen. Knackige angezerrte Rhythmussachen gehen auch, aber dann sollte meiner Meinung nach der interne Bassregler nicht zu weit auf und der Dynamics Regler eher weit rechts stehen. Clean Boosten geht übrigens sehr gut. Burn Regler ganz zu ergibt fetten verzerrungsfreien Boost mit ausreichend Outputreserven.

Aber wie gesagt, die wahre Stärke sind Sololinien. Die jubilieren und schmatzen (ich mag dieses Wort) wunderbar und tragen den Spieler durch viel Sustainförderung. Dabei klingts dynamisch und musikalisch. Anschlagspielereien- und Stärken werden bestens umgesetzt, vorausgesetzt, es ist auch eine gute Gitarre im Spiel. Das Wort Dumble hört man oft in Zusammenhang mit diesem Pedal. Meine Dumble Erfahrungen sind leider eher begrenzt und orientieren sich in erster Linie an Soundfiles aus dem Netz. Z.B. an denen des Fuchs Amps, der angeblich einen authentischen Dumble Sound bietet. Das, was vor diesem Hintergrund den Dumble Sound ausmacht, ist für mich ganz einfach mit dem Wort "Schmatz" zu deuten. Dazu noch "süßlich", dann hat man es für mich bestens umschrieben :-)

Von diesem süßlichen Schmatz guter Qualität hat das Burn Unit auf jeden Fall eine Menge ab bekommen. Wer das sucht, sollte sich vielleicht mal mit diesem Pedal beschäftigen.

Vielen Dank an Heinz-Peter Jaitner für die freundliche Leihgabe!

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