Bad Cat Siamese Drive |
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Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden. Die amerikanische Firma Bad Cat ist für ihre schönen Röhrenverstärker bekannt, aber es gibt auch ein Bad Cat Zerrpedal. Aufgrund der sehr guten Qualität der Amps darf man wohl auch ein feines Pedale erwarten. Siamese Drive heißt es, was natürlich aussagt: Da stecken zwei drin! Im Pedal sind zwei identische Zerreinheiten hintereinander geschaltet. Beide sind ganz unabhängig voneinander einzeln oder auch zusammen nutzbar. Welche Seite gerade an ist wird durch die beiden Augen der Dekor-Katzenköpfe angezeigt. Die haben beide jeweils zwei rote LEDs als Augen mitbekommen. Naja, Katzenköpfe ist vielleicht etwas untertrieben, das sind wirklich "bad cats"! :-) Das fast quadratische Alu-Pedal ist Gold lackiert, die Verarbeitung ist sehr schön. Die Regler sind recht schwergängig, was ich positiv finde. So verstellt sich nichts so schnell. Beide Zerreinheiten haben das gleiche klassische Regelwerk: Output, Tone und Gain. Rechts ist der Input, links der Output und oben in der Stirnseite der Netzteilanschluss für normale 9 Volt Standard-Netzteile. Ohne Strom geht das Bypass-Signal durch, das Siamese Drive hat einen True Bypass. Unten in der Bodenplatte gibt es ein praktisches Batteriefach mit Klappe. Leider ist nur einer dieser labberigen weichen Batterieclips da. Da hätte ich von Bad Cat etwas besseres erwartet. Innen sieht es pikobello sauber aus. Beste Bauteile und saubere Platinentechnik. Zuerst hab ich die beiden Zerreinheiten verglichen, sie sind wirklich identisch. Als cleaner Booster mit herunter geregeltem Gain sind sie sehr klangneutral. Mit etwas zugedrehtem Tonregler und gleicher Lautstärke ist kaum ein Unterschied zum Bypass zu hören. Output-Reserven sind dann mehr als genug da, um dem angeschlossenen Amp so richtig Beine zu machen. Natürlich auch deshalb, weil man ja beide Einheiten zusammen nutzen kann. Das rumst dann bei Bedarf ganz gewaltig. Aber dann würde man ja die schöne Verzerrung des Siamese Drive außer Acht lassen, das wäre Perlen vor die Säue. Hier stellt sich dann die Frage, wie man die beiden Einheiten einstellt. Beide eher als Verzerrer oder einer eher als Booster vor oder hinter dem Partner. Ich hab lange alle Varianten ausprobiert und als beste Lösung hat sich für mich das Anschieben der zweiten Zerreinheit durch die erste als eher cleanerer Booster herausgestellt. Anders herum klang es für mich immer etwas topfig und eng. Es geht aber auch die volle Kante. Beide Zerrer mit vollem Zerrgrad zusammen ist nicht des Guten zu viel. Das ergibt einen heftigen High Gain Sound, den man mit den Tonreglern vom aggressiven in the face Metalsound bis zum Santana-artigen Singen bearbeiten kann. Das klingt klasse. Bei allen Variationen dazwischen sollte man immer eher dem zweiten, hinteren Zerrer mehr Zerrgrad geben als dem ersten. Anders herum klingt es meist irgendwie gedämpft und topfig. Die Tonregler arbeiten sehr schön. Sie sind nicht nur Höhenblenden, sie bearbeiten den ganzen Sound und lassen schöne Soundvielfalt entstehen. Außerdem haben sie auch Einfluss auf den Output. Das Pedal ist trotz des eher sparsamen Regelwerks ziemlich variabel in den Sounds. Mit etwas Probiererei kann man sich drei sehr unterschiedliche Sounds ohne zu große Lautstärkesprünge einstellen, wenn man die beiden Tonregler unterschiedlich einpegelt und die Zerrgrade entsprechend anpasst. Das ist echt klasse. Das Pedal reagiert sehr gut auf unterschiedliche Anschlagsstärke und Spielvariationen und auch sehr gut auf das Volumepoti der Gitarre. Es gefiel mir auch vor allen Verstärkern gleich gut. Der Fender Deluxe Reverb mag manche Zerrer nicht so sehr, der hier passt. Mein Marshall Bluesbreaker kommt sowieso mit allen Pedalen gut klar. Auch in Sachen Gitarren gab es keine Ausreißer. Von ES bis Strat passte alles gut.
Mein ganz subjektives Fazit:
Vielen Dank an Björn für die freundliche Leihgabe!
12/2014 |