BJF   Emerald  Green



 

Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden.

Die BJF Pedale werden in Schweden von Björn Juhl hergestellt. Die Pedalpalette des Herstellers ist recht umfangreich und wechselt auch gerne mal.  So ist z.B. das auch in dieser Website getestete Baby Blue Overdrive nicht mehr im Angebot und seit dem Baby Blue Test einiges neues dazugekommen.

Die Pedale wirken wirklich handgemacht. Das sieht man, wenn man sie öffnet und mal reinschaut. Da kommt einem fast das kalte Grausen. Meine Meinung dazu und auch zum Preis ist im BJF Baby Blue Testbericht nachzulesen.

Im Gegensatz zu Baby Blue hat der Lack oder die Beschichtung des Emerald Green  aber richtig was zu bieten. Das schimmert perlmuttartig dreidimensional, das gefällt mir. Das hat richtig Tiefe, die man auf Fotos leider nicht wiedergeben kann.
Die Beschriftung ist aber immer noch respektlos draufgepinselt. Eigentlich echt feist, aber andererseits gerade dadurch lustig. Der Herr Juhl bleibt seinem etwas trashigem Konzept treu, was die Sache trotz allem irgendwie sympathisch macht.
Einen sehr widerstandsfähigen Eindruck mach der Lack nicht, das Pedal wird wahrscheinlich relativ schnell "relic" aussehen. Na ja, viele mögen das und  bei manchen Gitarren muss man dafür ganz schön viel bezahlen  :-)

Wie dem auch sei, das Baby Blue hatte es in Sachen Sound aber ziemlich in sich.
Und das setzt sich uneingeschränkt fort, wie ich beim Test des Emerals Green und auch des Red Rooster erfreulicherweise feststellen konnte. Die haben es nicht weniger in sich, was den Preis möglicherweise wieder relativiert.
Die beiden Pedale wurden mir vom  Musikhaus Jever  freundlicherweise zum Test zur Verfügung gestellt, wofür ich mich hier bedanken möchte. In dessen Website sind noch weitere Infos zu den BJF Pedalen zu finden (und natürlich kann man sie da auch kaufen).

Nun aber endlich Butter bei die Fische, wie klingt das denn jetzt...  werden sich wahrscheinlich schon einige fragen.
Es klingt genial, punkt! Der Herr Juhl wird schon wissen, warum er die Platinen in den kleinen Dingern so zukleistert. Die BJF Pedale gehören in Sachen Klang und Dynamik zur ersten Liga. Die Richtung des Emerald Green ist Ampklang, ähnlich wie beim Baldringer Dual Drive, Fulltone OCD oder auch schon beim BJF Baby Blue.

Der Ampklang ist für mich übrigens dabei nicht, wie man vielleicht annehmen könnte Voraussetzung zur Erstligazugehörigkeit. Das Fulltone Full Drive II ist z.B. auch in meiner ersten Liga, klingt aber wie ein Pedal. Ampklang-Pedale sind für mich eher so etwas wie eine eigene Zerrer-Kategorie, die nicht unbedingt jedem gefallen muss. Viele stellen sich unter Zerrpedal eben was ganz anderes vor.

Das besondere an diesen Zerrern ist, dass sie es schaffen, dem Verstärker keinen, oder zumindest sehr wenig vom eigenen Klang zu rauben. Vorm cleanen Deluxe Reverb klingt es wie ein richtig aufgedrehter Deluxe Reverb und vorm cleanen Marshall JTM 45 klingt es eben wie ein richtig aufgedrehter JTM 45. Das heißt, es klingt deutlich anders als z.B. ein Fulltone Full Drive II.

Ich habe das BJF Baby Blue zwar nicht mehr zur Verfügung, aber soweit ich mich an dieses Pedal erinnern kann, halte ich das Emerald Green für dessen Nachfolger mit einem deutlichen Plus an Zerrvermögen.

Ich habe es mit meinem Baldringer Dual Drive verglichen und war sehr positiv angetan. Es geht in die gleiche Richtung. Der erreichbare Zerrgrad ist dabei recht hoch, der Klang bleibt dabei eher transparent. 

Den Ampklang des Amps, vor dem das Emerald Green liegt, kann man mit dem Voice Regler im Charakter etwas ändern. Dieser Regler ist kein Tonregler im herkömmlichen Sinn. Vor allem ist er nicht mit einer Höhenblende zu verwechseln, die Höhen sind eigentlich immer präsent. Von rechts nach links kann man mit dem Poti verschiedene Mittenprägungen durchfahren, die das Pedal recht vielseitig machen. 
Man kann damit den Klang nicht umkrempeln, aber prägen.

Fazit: 
wer einen Verzerrer sucht, der möglichst den Zerrklang des verwendeten non Master Verstärkers bei erträglicher Lautstärke reproduzieren kann, der sollte dieses Pedal mit in die engere Wahl nehmen. Wie bei allen dieser Pedale muss man sich diese Vorzüge aber ziemlich teuer erkaufen.

 

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