Artof59  Wah Wahs

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Die Artof59 Pedale werden in Luxemburg hergestellt. Neben anderen Bodentretern, wie z.B. dem bereits getesteten Overdrive, sind auch Wah Wahs im Programm der kleinen Firma. Auch diese fallen sofort chromblitzend in Auge und sehen durch die Gravuren auf der Trittplatte sehr edel aus.

Zum Test habe ich das Dog Wah und das umfangreicher ausgestattete Watchdog Wah bekommen. Beide haben das Gehäuse, das man auch vom wohl meistgekauftem Klassiker, dem Cry Baby kennt. Genauso klassisch ist auch die Steuerung des Effekts über Zahnstange und Poti.

Bei den Artof59 Wah Wahs ist das Gehäuse verchromt. Die Trittfläche oben auf der Wippe besteht aus einer Metallplatte, die die für Artof59 typischen schönen Gravuren enthält. Eigentlich ist das alles viel zu schön, um drauf zu treten. Die Bodenplatte ist bei beiden eine dünnere Metallplatte und enthält ein Batteriefach. Die Pedale müssen zum Batteriewechsel also nicht aufgeschraubt werden. Tut man das dennoch mal, findet man feinste Bauteile und saubere Verarbeitung vor.

Das Dog Wah ist spartanisch ausgestattet. Es gibt, abgesehen vom alten Trick mit dem Versetzen der Zahnstange auf dem Poti, keine weiteren Regelmöglichkeiten. Wah pur eben. Aber eine LED ist vorne vor der Wippe zu finden. Ist das Wah an, leuchtet diese strahlend blau.

Das Watchdog ist umfangreicher bestückt. An der Rechten Seite des Pedals findet man einen dicken Potiknopf aus Metall und zwei kleine Kippschalter. Das Poti mit dem Telecasterknopf hat fünf Rastungen, die fünf unterschiedliche Frequenzbereiche einstellen. Das ist klanglich in etwas vergleichbar mit dem Versetzen der Zahnstange auf dem Poti.

Beim Test habe ich als Vergleich meinen momentanen klanglichen Wah-Favoriten neben die beiden Chromblitzer gelegt, mein Cry Baby Classic Wah. Beide Artof59 Wahs haben in dem Vergleich in Sachen "Fußkomfort" natürlich das gleiche zu bieten wie das Cry Baby, denn haben ja das gleiche Gehäuse. Die Metalltrittflächen sind nicht ganz so rutschfest wie die Gummitrittfläche des Klassikers, aber damit lässt sich gut leben.

In Sachen Klang haben die beiden Testwahs etwas weniger Volumen im unteren Bereich als das Cry Baby Classic. In Bezug auf die Höhen höre ich keine Unterschiede. Für das Dog Wah ist das Klangfazit also schnell abgehandelt. Es ist sozusagen ein sehr gutes Cry Baby mit etwas schlankerem Fuß. Beim Watchdog ist es damit natürlich nicht getan, es ist viel flexibler.

Das Dog Wah boostet etwas, genau wie mein Cry Baby Classic. Das Watchdog hat dafür einen kleinen Kippschalter. In der anderen Einstellung des Kippschalters ist das Watchdog boost-los sozusagen, was mir persönlich bei cleanen Sounds viel eher zusagt.

Der zweite kleine Kippschalter lässt zwei Intensitäten zu. Bei einer Einstellung ist die "Quak"-Intensität mit dem der beiden anderen in diesem Test vergleichbar, bei der zweiten Einstellung ist sie etwas weniger tief. Mir gefiel die intensivere Stellung besser, ist aber Geschmackssache. (Diese Tiefe im Klang bekommt man übrigens nur mit einem Poti Wah geliefert. Opto-Wahs haben die bisher meiner Erfahrung nach nicht bringen können. Das letzte bisschen Tiefe fehlt da, aber die haben eben andere Vorteile.)

In der Stellung 4 des 5-stufigen Drehpotis klingt das Watchdog wie das Dog Wah. Stellung 1 ist dabei höhenärmer, Stellung 5 hat den schrillsten "Quack". Ich beschreibe das mal mit wuh wuh bis whi whi und wah wah ist dabei eben so ungefähr die Stellung 4  :-)

DasWatchdog lässt sich damit bestens an die eigenen Vorlieben und an unterschiedliche Amps und Gitarren anpassen. Das das "einfachere" Dog Wah im Grunde sowieso im Watchdog mit drin steckt, ist das Watchdog eindeutig mein Favorit.

Die Artof59 Wahs kommen sehr gut mit meiner ES 135 zurecht. Aber wie bei allen anderen Wah Wahs ist auch hier der Hals Pickup einer Strat das ultimative Inputwerkzeug. Zumindest bei cleanen bis semicleanen Sounds.

Fazit: sehr empfehlenswert

Nachtrag am 07.07.2007: 
Der Hersteller schrieb mir, dass alle Wahs ab jetzt mit einem internen Switch zur Bassanhebung/senkung geliefert werden.

Mehr Infos hier:  www.artof59.com