Artof59  Ultimate  Overdrive



 

 

Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden.

Die Artof59 Pedale werden in Luxemburg hergestellt. Das unlackierte, polierte Gehäuse wird handgraviert, jedes Pedal ist also ein Unikat. Die Telecasterartigen Reglerknöpfe haben einen kleinen schwarzen Orientierungspunkt auf der Oberseite, der aber alles andere als gut zu sehen ist. Eine Skala auf dem Gehäuse ist auch nicht vorhanden. Das Einstellen der Regler geschieht also mehr nach Gehör als nach Auge, was ja nicht unbedingt schlecht sein muss. 

Damit beim Transport nichts zerkratzt gehört das blaue Seidensäckchen, das in dem oberen Foto zu sehen ist, zum Lieferumfang.

Die LED leuchtet strahlend blau und der Schalter schaltet ohne großes Knacken in den True Bypass. Die Verarbeitung ist bestens, innen ist eine kleine Platine zu sehen, auf der sauber verlötet wurde. Vier fette aufgeklebte Gummischeiben auf der Bodenplatte sorgen dafür, dass das Pedal auf dem vorgesehenen Platz bleibt.

Die Buchsen und der Netzteilanschluss sind in der Stirnseite des Pedals angebracht. Zum Batteriewechsel muss das Gehäuse aufgeschraubt werden. 

Am Anfang des Tests habe ich erst einmal den Zerrgrad Regler zugedreht und das Pedal als cleanen Booster vorm Deluxe Reverb geschaltet. Mit der Stratocaster ist das Pedal dann völlig clean, mit den Humbuckern meiner ES 135 gibt es ganz leichtes Anzerren. Die Outputreserven liegen dann bei voll aufgedrehtem Outputregler etwas über denen meines Ibanez TS9 bei gleicher Einstellung. Das reicht, um noch eine Schippe drauf zu legen, das funktioniert gut. 

Dabei arbeitet der Klangregler auf der ersten Hälfte sehr subtil. Ganz zu ist keinesfalls dumpf, sondern ausgewogen in meinen Ohren. Um 12 Uhr herum ist der Klang einen Hauch mittiger. Auf der zweiten Regelhälfte kommen dann kontinuierlich Klingelhöhen dazu. Zum Ende des Regelweges wird es dann zwar beißend, zwischen 12 und 15 Uhr des Regelweges kann man dem Signal aber richtig klasse Knack zufügen. Das klingelt so richtig schön mit der Strat, ohne gleich zu nerven.

Dreht man jetzt den Drive Regler auf, geht mit der Strat stufenlos das Zerren los. Dieses leichte Anzerren am Anfang des Regelweges gefällt mir richtig gut, das ist schön dynamisch. Die Zerrung klingt außerdem schön sauber aus, ohne zu bröckeln.

Mit relativ weit zugedrehtem Tonregler klingt und reagiert es sehr ähnlich wie mein alter Ibanez TS9, hat aber klarere, sozusagen stabilere Bässe. Das Zerren beginnt eher in den höheren Gefilden, während es sich beim TS9 oder z.B. auch beim ebenfalls ähnlichen, aber umfangreicher ausgestatteten Fulltone Full Drive II über den gesamten Frequenzbereich gleichmäßig steigert. Das Artof59 Ultimate hat dadurch meiner Meinung nach mehr Durchsetzungskraft, weil es unten herum nicht so verwischt, sondern klarer konturiert bleibt. Die Bässe knurren schön auch bei stärkerer Zerrung.
Insgesamt geht der Klang in die Tubescreamer Richtung, hat aber durch die beschriebene Wiedergabe der Bässe einen eigenen Charakter und auch mehr Dynamik.

Der erreichbare Zerrgrad liegt auch so ungefähr auf Tubescreamer Niveau. Es ist also kein High Gain Pedal, sondern eher was für Leute, die mit dem Zerrgrad "spielen" und die Dynamik nutzen. Es passt gut zu allen Gitarren. Mir persönlich hat es aber in Verbindung mit meiner Stratocaster am besten gefallen, weil es diesen typischen Strat-Charakter sozusagen noch unterstreicht. Mehr Infos hier:  www.artof59.com

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